Das Jahr 1933 ging auch an der Wohnungsgenossenschaft Penzberg nicht spurlos vorüber. In diesem Jahr wurden der Bauverein Penzberg und die Siedlungsgenossenschaft „gleich-geschaltet“. Das bedeutete, dass Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte nicht mehr von den Genossenschaftsmitgliedern gewählt, sondern von „oben“ eingesetzt wurden.
Das Jahr 1940 war für den Bauverein wie für die Bau- und Siedlungsgenossenschaft besonders bedeutungsvoll. In außerordentlichen Generalversammlungen war der Zusammenschluss beider Genossenschaften zur „Wohnungsgenossenschaft Penzberg“ beschlossen worden. Während der Bauverein zu diesem Zeitpunkt über 124 Wohnungen verfügte, seine Grundstücke aber fast restlos bebaut waren, brachte die Bau- und Siedlungs-genossenschaft 50 Wohnungen mit in die Ehe, als Dreingabe aber noch eine Reihe wertvoller Baugrundstücke. Heute darf festgestellt werden, dass dieser Zusammenschluss sich zum Besten für alle Beteiligten ausgewirkt hat.
Mit dem Bauen begann die Wohnungsgenossenschaft eG Penzberg wieder 1953. Eine wichtige Rolle bei der Finanzierung spielten nun die Gelder, die aus der so genannten „Kohlenmark“ stammten. Bis 1963 entstanden so insgesamt 48 Wohnungen.
Im Jahre 1968 konnte die Wohnungsgenossenschaft eG Penzberg erfreulicherweise dann weitere 62 Wohnungen an der Garten-, Zugspitzstraße und ein Jahr später nochmals 32 Wohnungen im gleichen Gebiet errichten und beziehen lassen. Dabei muss erwähnt werden, dass dies nur mit Hilfe von öffentlichen Darlehen des Bundes, des Freistaates Bayern, des Landkreises Weilheim-Schongau sowie der Stadt Penzberg ermöglicht wurde.
Es folgte schließlich die Errichtung des so genannten Punkthauses im Stadtzentrum gegenüber dem Rathaus. Dieses achtstöckige Gebäude konnte im Jahr 1974 bezogen werden. 32 Wohnungen und drei gewerbliche Einheiten sind hier untergebracht.
|
Das letzte größere Bauvorhaben war die Errichtung des Anwesens Ignaz-Rhein-Straße 9 und 9a mit insgesamt 22 Wohneinheiten, das im Jahre 1985 bezugsfertig war.
Heute verfügt die Genossenschaft über 352 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet von Penzberg und ist somit einer der größten Wohnungsanbieter in der Stadt, wobei die Mietpreise immer noch sehr moderat und weit unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Sie trägt außerdem einen wesentlichen Anteil zur Linderung der stets angespannten Wohnungssituation in Penzberg bei.
Natürlich sind die Ansprüche der Mieter im laufe der Zeit stetig gestiegen. Aus diesem Grunde werden die Wohnungen vor Neubezug grundlegend renoviert und auf den neuesten Stand gebracht, was einen überwiegenden Teil der derzeitigen Arbeit und auch der Kosten ausmacht.
Hervorzuheben wäre noch, dass die Tätigkeit des Vorstandes über fast 80 Jahre ehrenamtlich war. Erst seit 1997 leiten ein hauptamtlicher und ein nebenamtlicher Vorstand zusammen mit einem Verwaltungsangestellten, einem Hausmeister und den ehrenamtlichen Aufsichtsräten die Geschäfte und Belange der Genossenschaft.
Es gab in der Geschichte der Wohnungsgenossen-schaft eG Penzberg manche Schwierig-keiten zu überwinden. Auch werden neue Aufgaben und Heraus-forderungen auf uns zukommen. Wir sind sicher, dass wir mit dem nötigen Genossen-schaftsgeist und der richtigen Einstellung auch diese Hürden überwinden werden.
|